Wolfgang Eder, der in der laufenden HV-Saison unter anderem wegen seiner hohen Arbeitsbelastung kritisiert wurde, hat bald mehr Zeit für seine Aufsichtsratsmandate beim Chiphersteller Infineon und der Oberbank AG: Der 66-Jährige wird Anfang Juli 2019 als Voestalpine-Vorstandschef abtreten, wie der österreichische Stahlkonzern am Dienstag bekanntgab. Man habe Eders Entscheidung „mit Bedauern zur Kenntnis genommen“, sagte Aufsichtsratschef Joachim Lemppenau.
Kein echtes Cooling-Off, aber eine leichte Abkühlung
Für viele Beobachter kommt der Rückzug des langjährigen Voestalpine-Chefs überraschend; Unternehmenskenner hatten vermutet, dass er noch eine Amtszeit dranhängt. Der Aufsichtsrat will den Aktionären nun empfehlen, Eder auf der Hauptversammlung im kommenden Jahr in das Kontrollgremium zu wählen – ohne klassisches „Cooling-Off“. Allerdings soll er Presseberichten zufolge zumindest ein bisschen abkühlen und Amtsinhaber Lemppenau erst zwei Jahre später als Aufsichtsratschef ablösen. Eders Nachfolger als Vorstandschef wird der langjährige Top-Manager Herbert Eibensteiner.